#043 - FIFA Club WM 20025 - Ein Blick auf das Ticketing-Pricing!

Die FIFA Club-Weltmeisterschaft 2025 soll ein Fußballfest in den USA werden – mit Stars wie Lionel Messi und internationalen Topklubs. Doch statt ausverkaufter Stadien und Rekordeinnahmen sorgt das Ticket-Pricing für Frust, voraussichtlich leere Ränge und massive Rabatte. Was ist schiefgelaufen?

 

 


Zu hohe Erwartungen, zu hohe Preise

Nach der Auslosung setzte die FIFA auf hohe Einstiegspreise – etwa 349 US-Dollar für das Eröffnungsspiel mit Inter Miami und Messi. Die Annahme: Die US-Fans würden für internationale Stars tief in die Tasche greifen. Doch die Nachfrage blieb aus. Schon wenige Wochen später wurden die Preise schrittweise gesenkt, am Ende kostete das günstigste Ticket nur noch 55 US-Dollar – ein Preisverfall von 84 %. 

 

Dynamic Pricing als Rettungsanker

Das von der FIFA eingesetzte Dynamic Pricing sollte eigentlich die Nachfrage optimal steuern und die Stadien füllen. In der Praxis wurde es zum Notfallinstrument: Wenn der Verkauf stockte, fielen die Preise weiter. Für das Spiel des FC Bayern gegen Auckland City sank der Preis von 272 auf 73 US-Dollar, bei Borussia Dortmund gegen Fluminense von 78 auf 24 US-Dollar. Bei der Hälfte der Vorrundenspiele lagen die Preise zuletzt unter 36 US-Dollar.

Frust bei den Frühbuchern - ein unterschätztes Risiko

Ein Aspekt, der oft übersehen wird: Die Fans, die frühzeitig und zu hohen Preisen gekauft haben, fühlen sich durch die drastischen Preisnachlässe vor den Kopf gestoßen. Sie haben das Event unterstützt und zahlen am Ende deutlich mehr als andere – ein klassisches Loyalitätsdilemma. Das kann zu Unmut, Vertrauensverlust und negativer Mundpropaganda führen.

 

Wie geht man damit um? Veranstalter sollten Transparenz schaffen, etwa durch klare Kommunikation über mögliche Preisanpassungen oder durch nachträgliche Kompensationen wie Upgrades, Gutscheine oder exklusive Fan-Erlebnisse. Denn wer seine treuesten Fans verärgert, riskiert nachhaltigen Imageschaden und verliert wichtige Multiplikatoren für künftige Events.


Was können wir daraus lernen?

  • Marktkenntnis schlägt Algorithmus: Dynamic Pricing kann nur funktionieren, wenn die Ausgangspreise realistisch sind und die Zahlungsbereitschaft des Publikums korrekt eingeschätzt wird.
  • Zu hohe Einstiegspreise schrecken ab: Wer Fans mit Mondpreisen verschreckt, riskiert, dass sie abwarten – und am Ende nur noch zu Schleuderpreisen kaufen.
  • Imageverlust durch leere Stadien: Leere Ränge schaden nicht nur der Atmosphäre, sondern auch dem Markenwert des Events und der beteiligten Clubs

Die Club-WM 2025 zeigt: Auch das modernste Preismodell ist kein Ersatz für echte Marktkenntnis. Wer die Nachfrage überschätzt und zu hoch einsteigt, muss am Ende nicht nur die Preise senken, sondern auch einen Imageschaden in Kauf nehmen. Für Veranstalter und Ticketing-Profis bleibt die wichtigste Regel: Kenne deinen Markt – und setze Preise, die Fans wirklich zahlen wollen – und dann ist Dynamic-Pricing auch ein von uns sehr geschätztes Tool zur Erlösoptimierung und Auslastungssteigerung.

Bei HORSTMANN Consulting verfügen wir über Expertise im Bereich Erlös- und Prozessoptimierung und der strategischen Ausrichtung für die Zukunft. Melden Sie sich bei uns sollten Sie Bedarf sehen.


Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Text das generische Maskulinum verwendet. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter. 

Quellen: The Athletic, New York Times, FIFA

 

13.06.2025

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